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Brett: Wutkitsch (Review)

Artist:

Brett

Brett: Wutkitsch
Album:

Wutkitsch

Medium: CD
Stil:

Deutschsprachiger Indie- und Hardrock

Label: Chimperator/Rough Trade
Spieldauer: 37:20
Erschienen: 23.02.2018
Website: [Link]

Es ist schon beachtlich oder schrecklich, aber bei so einem Band-Namen und vor allem diesem „Wutkitsch“-Album fallen einem als Kritiker die beachtlichsten Wortspiele ein, die als komplette Kurzkritik durchgehen könnten.
Also versuchen‘s wir mal BRETThart und knackig:
„Auf ‚WutkitschBRETTert die Band aus Hamburg knallhart los, nagelt musikalisch garantiert keine dünnen BRETTer, sondern haut ein fettes BRETT nach dem anderen raus, (fast) immer auf volle Kante, so als hätten BRETT Zeppelin und BRETT Sabbath beschlossen, ein deutsch(sprachig)es Album (mit einem leider nicht wirklich überzeugenden Sänger, der immer wieder gerne zu schreien versucht) zu veröffentlichen, bei dem es immens wichtig ist, dass bei den Texten darin, auch die Hörer nicht etwa ein BRETT vorm Kopf haben sollten, sondern alle Latten am Zaun und genug Windungen im Hirn. Dann werden einem BRETT gerecht und man selber wird von diesem Album umgeBRETTert!“

Bereits mit diesem Debüt spielen BRETT in einer Liga mit VAN HOLZEN und ADAM ANGST, aber ihre Texte sind noch etwas besser, sodass sie in ihren besten musikalischen – ungeschrieenen – Momenten, mit der wohl derzeit besten deutschsprachigen, psychedelisch angehauchten Indie-Rock-Band BELGRAD vergleichbar sind. Oft ist es eine wahre Freude, ihrem größtenteils härter rockenden Sounds zwischen 70er-Stoner-Klang der Marke LED ZEPPELIN sowie modernem Indie-Rock zu folgen und dabei ihren Texten, deren Spannbreite sich zwischen Aggressiv und Kritisch, aber auch Ironie und Zynismus bewegt, zu lauschen, die sich glücklicherweise in ihrer ganzen Schönheit auch auf dem sich zu einem Poster entfaltenden 18seitigen Booklet im Inneren des Digipaks befinden.

Bereits der an Ironie kaum zu übertreffende erste Song „Ein schöner Tag (Schade, dass Krieg ist)“, der sogar ein paar Anspielungen auf Trump und dessen Kriegsrhetorik mit sich bringt, ist ein grandioser Einstieg ins Album „Wutkitsch“, dessen Titel bereits auf den Umgang mit den Texten verweisen soll, wie Sänger Max feststellt: „‘Wutkitsch‘ stellt das dar, was wir auf unserem Album musikalisch vereint sehen: keine Angst, Gefühle zu zeigen oder auch mal über Liebe, das Vermissen oder Verlassenwerden zu singen. Manche nennen das Kitsch. Gepaart mit einer ordentlichen Menge Wut ergibt es genau das, wofür BRETT steht.“

„Das mit dem Hund tut mir leid“ ist dann gleich der nächste lyrische Überflieger, der leider musikalisch oft zu viele Parallelen mit den anderen Songs aufweist, das Tempo erscheint dabei manchmal etwas statisch, viele Riffs und Rhythmen wiederholen sich, auch wenn die jungen Burschen dabei sicher zugleich bei vielen älteren Damen und Herren ein angenehmes Retro-Gefühl an die Helden ihrer Jugend wecken – besonders bei denjenigen, die LED ZEPPELIN auf dem Schirm haben. Ganz besonders wenn es dabei zu „Kollisionen von Millionen“ kommt.

Ein noch größerer Reiz geht dagegen von den leider viel zu wenigen ruhigen Momenten des Albums aus, egal, ob das ein entspanntes Zwischenspiel innerhalb eines Songs oder gleich eine komplette Ballade, wie das abschließende „Wir (für Giti)“ ist.
Für das folgende Album wäre es gut, wenn hier die Mischung noch etwas mehr ausgeglichen und das manchmal etwas pubertär wirkende „Schreigesinge“ zurückgefahren würde.

FAZIT: Ein BRETThartes Album für alle Freunde von LED ZEPPELIN und gute deutsche Texte, die mal wütend und kitschig sein können. „Wutkitsch“ von BRETT ist ein beachtliches Debüt, das neugierig darauf macht, welch musikalischen BRETTer die deutsche Band in Zukunft noch nageln wird.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3292x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Ein schöner Tag (Schade, dass Krieg ist)
  • Dein Autotune
  • Medizinmann
  • Wüste
  • Das mit dem Hund tut mir leid
  • Himalaya
  • Dein Prophet
  • Kollisionen von Millionen
  • Bono
  • Olymp
  • Wir (für Giti)

Besetzung:

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